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MichaelN
Interessant wäre jetzt zu wissen, welche Temperatur beim Phoenix konkret ausgelesen wird, d.h. die einer bestimmten Komponente oder die im Gehäuseinneren herrschende?
Es ist die Temperatur der CPU. Mit dem Drahtfühler neben dem Lüftungsstrom, aber noch etwa 2-3 cm von den seitlichen Auslässen entfernt ist die Temperatur (mit Thermoelement gemessen) etwa zehn Grad niedriger.

Zitat von
MichaelN
Eine Betriebstemperatur wie die hier genannte von 56°C erscheint mir unkritisch, da basierend auf den Hardware-Komponenten eines RasPi 4 diese für deutlich höhere Temperaturen ausgelegt sind, so z.B. ist eine wie im Phoenix verbaute ARM Cortex-A72 CPU für einen Betrieb bis 85°C ausgelegt,
Es ist richtig, ab 83°C aufwärts kommt eine rote Thermometersäule als Anzeige-Element. Und bei etwa 85°C würde spätestens die Verarbeitungsgeschwindigkeit gedrosselt. Beim Phoenix würde sich - ohne Lüfter - die Temperatur bei 81 - 83 Grad einpendeln aber die Verarbeitungsgeschwindigkeit (Knoten pro Sekunde bei Komodo mit 2 Threads) etwa halbieren. Das waren "Sommerwerte", also bei mindestens 25°C.

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MichaelN
andere im RasPi verbaute Komponenten wie der LAN-Controller hingegen bis "nur" 70°C, allerdings ist ein solcher im Phoenix wohl auch nicht verbaut. Teilweise sind heutige Prozessoren und Halbleiterchips für deutlich höhere Temperaturen bis weit über 90°C ausgelegt, ohne dass diese Schaden nehmen oder zu Fehlfunktionen führen könnten. Entsprechende Schutzmechanismen greifen vorher und führen zu einer automatischen Takt- und somit Temperaturabsenkung. Ich gehe daher nicht davon aus, dass ein thermisches Problem Grund für die geschilderte Beendigung des Rechenvorgangs war. Es sei denn, im Phoenix wären weitere Komponenten verbaut, die für geringere Temperaturen spezifiziert wären und somit zu einem softwareseitigen Abbruch geführt hätten (erscheint mir aber höchst unwahrscheinlich).
Eher erscheint mir ein Bug in der Software Ursache gewesen zu sein.
Viele Grüße
Michael
Die Ansichten, inwieweit hohe Temperaturen dem Raspi schaden bzw. dessen Lebensdauer verkürzen, sind geteilt. Allerdings sei gesagt, dass auch über längere Zeiträume mit 75 bis 78 Grad getestet wurde, ohne dass es direkte Auswirkungen gegeben hätte. Wir wollten vorsichtig sein, betrachten ca. 70°C als Grenze, die nicht überschritten werden sollte.
Eine Erhöhung der Raumtemperatur (beispielsweise 32°C gegenüber 18°C) würde die CPU um ungefähr 8-9 Grad erwärmen. Es müssten schon ungünstige Verhältnisse herrschen, damit dies eintritt. Dann würde bei 68°C auch die nächsthöhere Lüfterstufe anspringen.
Diese sorgt dann schnell für eine gewisse Abkühlung. Und: Wenn der Computer nicht rechnet, geht es rasch wieder runter mit der Temperatur.
Der Lüfter selbst hat Level 0 (Aus) bis 7. Zur Anwendung kommen eigentlich nur Stufe 2 und 3. Die unterste Stufe ist dermaßen langsam, dass man fast zuschauen kann, wie sich die Rotorblätter bewegen, hat also keinen Sinn.
Ich denke auch, dass der London-Absturz ein Softwarebug war, falls der Bediener nicht die Taste MEN berührt hat.
Viele Grüße,
Wolfgang