Hi Micha,
da ich beruflich mit Linux zu tun hatte, musste ich mich auch mit solchen Problemen beschäftigen und kann dich beruhigen.
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Zitat von
Micha
Moin zusammen!
Nachdem mir gestern offenbar wieder eine MicroSD-Karte verstorben ist 🪦, kam mir der Gedanke an das heiß ersehnte neue Spielzeug.
SD-Speicher sind wie USB-Sticks nicht für dauerhafte Speicherungen gedacht. Der ursprüngliche Anwendungszweck sind PDAs, Handys, Kameras etc. Karten können „kaputt“ gehen, wenn zu viel auf die Zellen geschrieben wurde. Die Karten lassen sich dann nicht vernünftig ansprechen. So gestern bei meinem alten Raspberry Pi 1B (Veröffentlichung Anfang der Nuller-Jahre), auf dem
PiHole läuft. PiHole schreibt viele Logs…
Dann wurde die Umgebung für PiHole nicht optimal konfiguriert, denn es gibt einige vorbeugende Maßnahmen:
1. Mounten von Systempartitionen als readonly, sofern kein Update stattfindet.
2. Anlegen einer Ramdisk. Diese dann in der fstab mounten lassen. (Ein Beispiel für einen Raspi mit Proxy-Server Squid hier:
https://www.bitblokes.de/ramdisk-unt...-pi-mit-squid/
3. Die schreibintensiven Verzeichnisse per Symlink von /var/log auf die oben erwähnte Ramdisk umleiten. Eine grobe Idee, wie es geht, gibt es hier:
https://community.openhab.org/t/redu...enhabian/35145
4. Schreibbar müssen nur Verzeichnisse gemountet werden, in denen Einstellungen und andere Dinge, die länger vorhanden sein müssen, gespeichert werden.
Ich habe gehört, dass Millennium hier mitliest. Also falls - was ich nicht glaube - noch nichts in diese Richtung unternommen worden ist, kann Millennium/Phoenix Chess Systems gerne diese Zeilen als Anregung nehmen und die entsprechenden Änderungen im Rahmen eines Updates implementieren. In dieser Updatefähigkeit zeigt sich ein weiterer Vorteil der Raspberry Pi-Architektur.
Gerade solche Szenarien können übrigens dafür sorgen, dass manchmal sehr lange getestet und am System getüftelt werden muss. Sie können auch Grund dafür sein, warum die Implementation eines scheinbar einfachen Features wie pgn-Export länger dauern kann.
(Nebenbei: Der letzte Satz ist ein Beispiel dafür, wie "scheinbar" normalerweise verwendet wird. Der Schreiber geht dann davon aus, dass es eben nicht so einfach ist. Das ist anscheinend der Grund, warum sich Sascha über das unscheinbare Wort "scheinbar" im weiter oben angesprochenen Beitrag geärgert hat und es hervorgehoben hat. Ich weiß, dass "scheinbar" und "anscheinend" heutzutage oft miteinander verwechselt werden, ein Beispiel für die Verwendung von "anscheinend" habe ich im letzten Satz gegeben. Also bevor man sich um Kopf und Kragen schreibt, sollte man m.E. beim Wort "scheinbar" lieber einmal mehr überlegen.)
Wer also denkt, warum der Mephisto Phoenix nicht schon längst verfügbar ist, der muss neben der allgemeinen Teileknappheit wegen Covid-19 auch solche Szenarien bedenken.
Das kann auch ein Grund sein, warum man "nicht mal eben kurz" neue Engines und Features installieren kann. Auch diese haben Daten, die evtl. zwischengepuffert werden müssen.
Man darf beim freundschaftlichen Verhältnis von Forum und Hersteller-Firmen nicht vergessen, dass wir es mit absoluten Experten im Bereich Schachcomputer zu tun haben. Hier wird über Jahre im Voraus geplant und es werden auch Anwendungsszenarien überlegt.
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Zitat von
Micha
Lange Rede, kurzer Sinn:
MicroSD-Karten müssen nicht ewig halten. Andere Chips, wie sie vermutlich im „Chess Genius“ und ähnlichem verwendet werden, sind deutlich robuster.
Was macht man, wenn die MicroSD-Karte stirbt? Innerhalb der Garantie ist das klar. Aber danach - sollte man sich da nicht besser ein Image von der Karte ziehen?
Eine Möglichkeit wäre, wenn der Hersteller am Ende des Life Cycle ein solches Image zum Download anbietet. Damit nicht jeder einen x-beliebigen Raspi nehmen und den Mephisto Phoenix nachbauen kann, könnte man einen Mechanismus einbauen, dass man nach dem Aufspielen des Images auf eine sd-Karte dieses Image mit Seriennummer des Geräts und anderen Credentials freischalten muss.
Wenn hier kein Unsinn wie oben beschrieben mehr passiert - ich führe die unerfreulichen Punkte jetzt nicht wieder auf, sondern like nur die entsprechenden Beiträge, um dem Thread wieder mehr in positive Richtungen zu lenken - und das Verhältnis zwischen Forum und Hersteller weiterhin so gut bleibt, könnte die Community sogar beim Hosten helfen.
Denkbar auch - ich habe mal von der Möglichkeit eines internen Shops für den Kauf weiterer Software gelesen -, dass unter deinem Account in einem Shop gewisse Softwarepakete freigeschaltet werden und das Image dann individuell erstellt wird.
Am Ende wird sowieso das Bessere der Feind des Guten sein, d.h. ein Phoenix wird den Status haben, den jetzt z.B. ein Resurrection hat und es werden Nachfolger auf den Markt kommen.
Viele Grüße
Markus