Hallo zusammen,
heute möchte ich ein Beispiel dafür geben, warum es so unglaublich schwer ist, eine Preview zu schreiben, die dem Produkt gerecht wird.
Einerseits ist es sicherlich sinnvoll, auch im Rahmen einer Preview auf Wünsche hinzuweisen bzw. Dinge anzusprechen, die noch nicht optimal sind ... dies allein schon deshalb, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, dass man etwas "schön schreiben" würde bzw. dass die Preview "gekauft" sei, weil man nicht auf Schwachstellen hingewiesen hat ...
Denn genau das würde unweigerlich passieren, wenn der Phoenix ausgeliefert wird und Käufern solche Dinge wie die folgenden Punkte auffallen ...
Gestern schrieben Michael und ich:

Zitat von
Mythbuster
1) In den Zeitspielstufen (mit Countdown Uhr) läuft beginnt die Uhr des Spielers zu laufen, sobald der Phoenix seinen Zug anzeigt. Sprich, die eigene Zeit läuft schon runter, während man noch den Computerzug ausführt. Das kenne ich so von keinem anderen Schachcomputer und ist aus meiner Sicht unfair und nimmt mir bei kurzen Zeiten auch den Spaß. ...

Zitat von
Chessguru
... aber ein großer Kritikpunkt, den Sascha schon angesprochen hatte, ist mir aufgefallen.
Das Verhalten der Uhren in einem Countdown-Modus (Rapid-, Turnierstufen oder Min. per Game).
Wie von Sascha beschrieben, läuft meine Uhr sofort weiter, sobald der Zug des Computers angezeigt wird. Sorry, aber das ist schlicht extrem unfair.
....
Auch habe ich noch 2 Fehler (Book Thresh / PGN USB) gefunden und diese an Ruud weitergeleitet. Ruud schrieb mir, er wird alle Probleme entsprechend bearbeiten.
24 Stunden später .... nachdem ich regen Mailaustausch mit Ruud hatte, gab es bereits heute ein Update ... das Ergebnis:
In den Spielstufen mit Count Down Modus läuft die eigene Uhr jetzt erst dann, wenn man den Computerzug ausgeführt hat ... und damit so, wie man es vom King und eigentlich jedem guten Schachcomputer kennt und erwartet ...
Darüber hinaus hatte Micha ein Problem angesprochen, das das herausragende Millennium Buch von Mark Uniacke betraf und die neue "Book Thresh" Funktion: Leider spielte der Computer auch bei aktiviertem Zufallsmodus nur die stärksten Züge regelmäßig aus, womit die Bandbreite des aktiven Spiels sehr stark eingeschränkt war ... das hat Ruud nun auch behoben: Mit Zufall "on" spielt der Phoenix nun alle Varianten, auch vogelwilde Eröffnungen ... das gibt eine große Abwechselung und macht richtig Spaß. Wenn man Zufall dekaktiviert, wird jetzt zwar viel gespielt, aber nach Gewichtung ... sprich, stärkere Züge werden deutlich häufiger gespielt ...
Und zusätzlich kann der User nun mit "Book Thresh" die Breite in den Stufen 25%, 50% und 75% weiter einschränken ... bei 25% hat man so praktisch das, was man früher profan als "Turnierbuch" bezeichnet hat ...
In Verbindung mit der Möglichkeit, zusätzlich die Buchtiefe in Halbzügen frei wählen zu können, kann man so das Buch des Phoenix perfekt auf die eigenen Wünsche anpassen ... besser habe ich das bei keinem Schachcomputer bzw. Programm bis heute gesehen ...
Allein diese beiden Punkte werten den Native Bereich auf und waren aus unserer Sicht von größter Wichtigkeit!
Super Arbeit von Ruud!
Wie gesagt, an diesem Beispiel zeigt sich, wie schwierig sich eine faire Preview gestaltet, bevor der "finale" Status erreicht ist, in dem das Gerät ausgeliefert wird.
Und da in der Tat die Entwicklung immer weiter geht, auch nach Produktionsstart, kann jede Aussage nur als Momentaufnahme betrachtet werden ...
Beste Grüße,
Sascha